6. Phase des Projekts: Von Rechenknechten und Cosinussätzen
Während am Donnerstag Vormittag die fleißigen Rennschnecken des Stammes Ulrich Schmidl aus
Straubing damit beschäftigt waren rote und gelbe Fließen in etwa 1,5 Quadratzentimeter große
Bruchstückchen zu zerschneiden, war ich damit beschäftigt mir, mit zwei oder drei interessierten
Rennschnecken, eine abenteuerliche Lösung für das Problem Laserpointer-am-Gnomon zu überlegen.
Irgendwie, wie man sieht, habe ich das dann auch geschafft. Die Sache ist nämlich folgende: Der Gnomon
sollte parallel zur Erdachse verlaufen (wer sich bereits ein wenig mit der Theorie von Sonnenuhren
beschäftigt hat, weiß das), d.h. der Gnomon muß mit dem Boden den Winkel der geographischen
Breite einschließen. Nun kann man mit Hilfe des Sinus- bzw. Cosinussatzes für rechtwinklige
Dreiecke berechnen, bei welchem Abstand von der Rückwand der Sonnenuhr, der Laserpointer einen Punkt
projizieren muß, so daß der Gnomon die erforderliche Neigung aufweist. (PS: Die Heringe
hindern die Latte lediglich am Verrutschen.)
Das letzte Foto zeigt uns Tweety, Anderl, Marius und mich beim Ausrichten und Montieren des von Rainer
B. nach meinen Angaben organisierten Edelstahlgnomons. Als dies endlich geschafft war, war die Zeit
gekommen, daß Ziffernblatt zu berechnen. Dummerweise war mein LapTop gerade in Reparatur und so
mußte ich meine Freunde in ihrem Amateurfunkcontainer überzeugen, daß ich
unbedingt - während ihrer Aktivität - auf einem ihrer Computer mein selbstgeschriebenes
Turbo Pascal - Programm laufen lassen müßte. Nach Eingabe der geographischen Lage, die Tweety
freundlicherweise durch das Bayerische Landesvermessungsamt in Erfahrung brachte, der Neigung des
Ziffernblattes und dessen Abmessungen, die zuvor noch nicht ganz klar waren, spuckte mir der
Rechenknecht sogleich eine Datei mit den benötigten Werten aus. Alsdann machte ich mich ans Werk das
endgültige Ziffernblatt anzuzeichnen.